Restless-Legs-Syndrom (RLS)

Das Restless-Legs-Syndrom (RLS), welches auch als Willis-Ekbom-Krankheit bekannt ist, ist eine schlafbezogene neurologische Erkrankung, die mit Gefühlsstörungen und einem ausgeprägten Bewegungsdrang in den Beinen und Füßen, teilweise auch in den Armen, verbunden ist. Es kann sowohl Männer, Frauen, als auch Kinder betreffen. Es kann in jedem Alter beginnen, wobei die Schwere der Erkrankung bei älteren Menschen, bei denen die Symptome häufiger auftreten und länger andauern, zunimmt.

RLS tritt vor allem in Zeiten der Ruhe und Entspannung auf, also auch während des Nachtschlafes. Jeder Betroffene beschreibt die Symptome dieser Krankheit anders: mal ist es ein Kribbeln, mal ein Ziehen, mal ein extremes Wärmegefühl oder sogar Schmerzen, was zu dem unwiderstehlichen Drang führt, sich zu bewegen. Die Symptome treten nachts stärker auf als während des Tages, z.B. auch, wenn man gerade ruhig auf dem Sofa sitzen und sich entspannen will. Lindern kann man diese nur kurzfristig durch Bewegung, wie z.B. Umherlaufen oder Radfahren; bei der nächsten Entspannungsphase können die Symptome sofort wieder auftreten.

Die Ursachen der Willis-Ekbom-Krankheit sind bis heute ungeklärt; allerdings wird vermutet, dass diese Bewegungsstörungen mit Veränderungen im Transmitterstoffwechsel zusammenhängen.

WIE KANN ICH HERAUSFINDEN, OB ICH AUCH AN RLS LEIDE?
Um herausfinden zu können, ob Sie auch am Restless-Legs-Syndrom leiden, sollten Sie sich jede Auffälligkeit notieren und auch – wenn möglich – ein Schlaftagebuch führen, wo Sie die folgenden Fragen beantworten sollten:

• Wann haben die Symptome begonnen?
• Wie intensiv waren bzw. sind die Symptome?
• Was habe ich getan, um diese Symptome zu lindern?
• Welche Symptome sind aufgetreten und wie fühlten sie sich für mich an?
• Wie lange dauerten die Symptome an?
• Was hat mir geholfen, die Beschwerden zu lindern?
• Wie viel Bewegung hatte ich an diesem Tag? (z.B. Spaziergänge oder Radfahren)
• Wann bin ich ins Bett gegangen?
• Wie lange habe ich ungefähr geschlafen?
• Wie oft bin ich nachts aufgestanden und wie lange war ich jeweils wach?
• Wann bin ich morgens aufgewacht?
• Brauchte ich einen Wecker, um wach zu werden?
• Wie oft habe ich während des Tages ein Nickerchen gemacht und wie lange haben diese gedauert?
• Wie habe ich mich an dem Tag gefühlt?

Mit diesem Schlaftagebuch gehen Sie zu einem Facharzt, der es anhand Ihrer Aufzeichnungen unter Umständen leichter hat, eine genaue Diagnose zu stellen. Je nach Diagnose besprechen Sie mit Ihrem Arzt, wie Sie die Krankheit und deren Symptome am besten behandeln können.

WIE KANN RLS BEHANDELT WERDEN?
Das Restless-Legs-Syndrom bzw. die Willis-Ekbom-Krankheit ist eine schwere, aber durchaus behandelbare Krankheit. Zunächst versucht man durch verschiedene Methoden, die Symptome in den Griff zu bekommen, indem man folgende Dinge zukünftig beachtet:

• Überprüfen, ob eventuell ein Eisen- oder Vitaminmangel vorliegt, indem man z.B. verstärkt Eisen, Vitamin B12 oder Folsäure als Nahrungsergänzung zu sich nimmt und schaut, ob sich die Symptome lindern lassen
• Überprüfen, ob man vielleicht Medikamente nimmt, die RLS schlimmer machen können, wie z.B. Medikamente gegen Bluthochdruck, Depressionen, Erkältung, Herzerkrankungen oder Allergien
• Auf Gewohnheiten oder Aktivitäten achten, die die RLS-Symptome eventuell verschlimmern könnten
• Gesunde und ausgewogene Ernährung zu sich nehmen
• Koffein- und Alkoholkonsum reduzieren bzw. einstellen

WIE SOLL ICH MIT MEINEN SYMPTOMEN UMGEHEN?

  • Sie sollten Ihre Symptome nicht verstecken – erzählen Sie Ihrer Familie, Ihren Freunden und Arbeitskollegen von Ihrer Krankheit und den dazugehörigen Symptomen, damit diese damit umzugehen wissen
  • Planen Sie Ihre Reisen zu Zeiten, wo Ihre Symptome am geringsten ausgeprägt sind – Pausen sind ebenfalls sehr wichtig, damit Sie sich zwischendurch die Beine vertreten können
  • Wählen Sie z.B. im Kino oder Flugzeug einen Platz am Gang, sodass Sie sich immer kurz bewegen können, sofern dies nötig sein sollte
  • Machen Sie regelmäßig Yoga, Pilates oder führen Sie bestimmte Stretching-Üben durch – vorzugsweise zu späteren Zeiten am Tag
  • Planen Sie Ihre Termine so, dass Sie schlafen können, wenn Ihre Symptome nicht so stark ausgeprägt sind